Welche Staaten sind an der Zeitumstellung beteiligt?

Zeitumstellung Die Geschichte der modernen saisonalen Zeitumstellung reicht bis 1895 zurück. Damals stellte George Vernon Hudson seine Idee vor, die zunächst argwöhnisch aufgenommen wurde. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts fanden sich zunehmend mehr Fürsprecher, die eine Zeitumstellung propagierten. 1916 kam es im damaligen Deutschen Reich, in Österreich-Ungarn und in Großbritanien und Irland zu einer Zeitumstellung. Heute beteiligen sich zahlreiche Länder der Welt an diesem Vorgang.

Einheit bei der Zeitumstellung in der EU

1975 kamen viele der damals der Europäischen Union angehörigen Länder zu dem Entschluss, eine Sommerzeit einzuführen. Diese wurde ab 1977 umgesetzt. Grundgedanke war, nach der Ölkrise durch die maximale Ausnutzung des Tageslichtes Energie zu sparen. Allerdings wurde die Zeitumstellung in den Mitgliedsstaaten zum Teil sehr unterschiedlich gehandhabt. Erst 1996 kam es zu einer Vereinheitlichung, seitdem wird die Sommerzeitregelung in allen Mitgliedsstaaten der Europäischen Union und ihrer Landesteile einheitlich durchgeführt. Davon ausgenommen sind die Landesteile, die weit von Europa entfernt liegen, z.B. Französisch Guayana. Jedes Jahr wird die Zeitumstellung wieder rege diskutiert. Es gibt in der EU zahlreiche Befürworter und Gegner, aber auch Menschen, denen die Sache völlig egal ist. Vielleicht haben Sie auch jedes Jahr Schwierigkeiten, den Tagesablauf anzupassen.

Sonderfall Schweiz

Die Schweiz machte in den Jahren 1941 und 1942 erste Erfahrungen mit der Sommerzeit. Obwohl dort 1977 ein Gesetz für die Zeitumstellung verabschiedet wurde, kippte ein Referendum ein Jahr später bereits wieder die Sommerzeit. Die Eidgenossenschaft wurde zur Zeitinsel in Europa, was sich nicht sehr günstig auf Touristik und Wirtschaft auswirkte. Die Folge war das in den Medien damals angeprangerte „Zeitchaos“. Seit 1981 gilt die gleiche Regel zur Zeitumstellung wie in den Nachbarländern.

Immer einmal wieder anders

In den osteuropäischen Ländern ändert sich das System der Uhrenumstellung immer einmal wieder. Ein Beispiel dafür ist Russland. Viele Jahre war die Zeitumstellung den mitteleuropäischen Regeln angeglichen. Seit Oktober 2014 haben die Russen wieder die Normalzeit eingeführt und verzichten auf eine Uhrenumstellung. In der benachbarten Ukraine galt ab 2011 generell die Sommerzeit, diese Regel wurde jedoch kurz danach wieder aber wieder aufgehoben.

Zeitumstellungsregeln im Jahr 2015

Eine Zeitumstellung mit einer Sommerzeitregelung gibt es in den folgenden aufgeführten Ländern.
– in allen Staaten der Europäischen Union
– in den europäischen Ländern Albanien, Bosnien und Herzegowina, Andorra, Färöer, Lichtenstein, Gibraltar, Kosovo, Montenegro, Mazedonien, Moldawien, Monaco, Norwegen, Schweiz, Serbien, San Marino, Türkei, Ukraine und Vatikanstadt
– in Libanon und Aserbaidschan

Andere Umstellungsmodi gibt es in aller Welt.
– teilweise in Australien, in Brasiliens äquatorfernen Bundesstaaten, auf den Bahamas, in Bermuda, teilweise in Grönland, Israel, Iran, Haiti, Kanada, Libyen, Kuba, teilweise in Mexiko, Marokko, Neuseeland, Namibia, Paraguay, in den Palästinensischen Autonomiegebieten, in St. Pierre und Miquelon, Syrien, Samoa, auf den Turks- und Caicosinseln, in Uruguay und teilweise in den USA.

Es bleibt abzuwarten, wie sich das System der Uhrenumstellung entwickeln wird. Politisch und wirtschaftlich motivierte Änderungen werden sicher in verschiedenen Ländern immer wieder einmal stattfinden.

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