Auswirkungen auf die Wirtschaft

Die Auswirkungen der Zeitumstellung auf die Wirtschaft

 

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Die Zeitumstellung hat für viele Unternehmen erhebliche Folgen. Zum einen stehen sie vor praktischen Problemen, so müssen sie Schichtpläne anpassen. Zum anderen leidet bei einigen Mitarbeitern vorübergehend die Leistungsfähigkeit.

 

 

Mehraufwand durch die zeitliche Umstellung

Für zahlreiche Unternehmen bedeuten die beiden Zeitumstellungen im Jahr Mehraufwand. Das trifft auf alle Firmen zu, die auch nachts während der Umstellung Arbeit organisieren müssen. Dazu zählen Betriebe mit durchgehender Produktion, Dienstleistungseinrichtungen wie Krankenhäuser und Pflegeheime sowie Verkehrsunternehmen mit Angeboten in dieser Zeitphase. Sie alle müssen die
fehlende oder die zusätzliche Stunde in den Arbeitsplänen berücksichtigen, Verkehrsbetriebe zudem bei den Fahrplänen. Hinsichtlich der Schichten können Firmen die Arbeitszeit zum Beispiel um eine Stunde verkürzen oder verlängern, das kann aber zu Problemen mit den Pausenregeln führen. In allen Fällen geht damit ein bürokratischer Aufwand einher, den viele Unternehmen gerne vermeiden würden. Spezielle Herausforderungen gibt es in der Landwirtschaft: Nutztiere wie Kühe müssen sich
an die geänderten Zeiten gewöhnen, die Landwirte müssen deswegen unter anderem das Melken zeitlich anpassen. Bauern beklagen diese aus ihrer Sicht unnötigen Umstellungen.

Negative Effekte auf Beschäftigte

Zugleich vertragen viele Arbeitnehmer die zeitliche Umstellung schlecht. Ihr Biorhythmus gerät durcheinander, die Gewöhnung an die Sommer oder Winterzeit dauert einige Tage und teilweise mehr als eine Woche. Laut Studien von Krankenkassen leiden vierzig bis zu fünfzig Prozent unter physischen und psychischen Problemen. Vor allem Erschöpfungszustände, Müdigkeit und Konzentrationsprobleme stellen sich bei diesen Menschen ein. Für Arbeitgeber handelt es sich um ärgerliche Folgen der Zeitumstellung: Ein relevanter Anteil ihrer Angestellten büßt zwischenzeitlich körperliche und geistige Leistungsfähigkeit ein, sie produzieren vermeidbare Fehler oder verringern zum Beispiel in kreativen Tätigkeiten ihren Output. All das verringert die Produktivität und somit die Wirtschaftlichkeit der Betriebe. Können Unternehmen diese negativen Auswirkungen abmildern? Zum Teil ja. Sie sollten möglichst vielen Mitarbeitern flexible Arbeitszeiten ermöglichen, dann können sich die Beschäftigten schonend an die zeitliche Umstellung
anpassen. Das geht selbstverständlich nur bei Angestellten, die nicht nach festen Schichtplänen arbeiten.

Die Vorteile sind zu vernachlässigen

Die Zeitumstellung haben die damaligen politischen Verantwortlichen nicht aus Bösartigkeit eingeführt, sie erhofften sich vor dem Hintergrund der Öl-Krisen in den 1970ern wirtschaftliche Vorteile. In den Kerngeschäftszeiten sollte es möglichst lange hell sein, sodass der Bedarf an Beleuchtung gering ausfällt. Viele Studien belegen aber mittlerweile, dass die erhofften Einsparungen ausblieben. Es kommt hinzu, dass dank innovativer Leuchtmittel wie Energiesparlampen der Stromverbrauch in diesem Bereich mittlerweile eine geringe Rolle spielt. Auch die Ausweitung von Öffnungszeiten im Einzelhandel verbauen mögliche Einspareffekte. Geschäfte öffnen heutzutage so lange, dass sie trotz Zeitanpassung in vielen Wochen die Beleuchtung morgens und abends einstellen müssen.

Zeitumstellung nicht mehr zeitgemäß

Viele Unternehmer halten die zeitliche Umstellung für lästig. Angesichts der direkten und indirekten Folgen lässt sich das leicht nachvollziehen. Bürokratischer Mehraufwand und Mitarbeiter mit reduzierter Leistungsfähigkeit kosten Geld. Allerdings dürfen Firmen nicht darauf hoffen, dass die Umstellung bald der Vergangenheit angehört. Zwar wünschen sich das auch viele Politiker in Deutschland, aber ein Alleingang innerhalb der Europäischen Union würde auf dem Binnenmarkt zu Problemen führen. Es müsste deshalb einen Verzicht auf die Zeitumstellung in der gesamten EU geben, das lässt sich aber noch nicht absehen.

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Gute Gründe gegen eine Umstellung.

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